Sanierung verfallener Bausubstanz zur Umnutzung als Seafood-Handel mit Degustation
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Baujahr: 1920er Jahre
Grundfläche: 80qm
Planung und Bau: 2004
In einem verfallenen Altbau am Rand des Marktes La Boqueria in Barcelona stand die Aufgabe, für einen Meeresfrüchtehändler ein neues Konzept zu etablieren: für Gastronomen unter einem Dach.
Die Ausgangslage: Das Haus einer Ruine nah, in der die Tauben wohnten. Bei genauerer Analyse entdeckten wir jedoch wertvolle Substanz: kraftvolle Fassadensäulen und im Inneren eine vielschichtige Wand, entstanden durch Jahrzehnte wechselnder Putz- und Farbschichten – ein stilles Kunstwerk, das wir gern in die neue Innenarchitektur integrieren wollten. Die Idee war schnell klar: Modernität mit dem rauen Charme der Vergangenheit verbinden.
Aufgrund strenger Hygienevorgaben fiel die Wahl auf Edelstahl, Glas und Keramik.
Zentrales Element: eine eigens gefertigte Edelstahlstruktur – eine Geometrie, die die Grundform eines Fisches interpretiert – schwebt unter der alten, nicht-renovierten Decke. Sie trägt die gesamte Beleuchtung, die somit elegant verborgen bleibt.
Nach drei Monaten Bauzeit eröffnete das Unternehmen. Es ist uns gelungen, neben der sichtbaren Architektur auch die feinstoffliche Ebene des Raumes zu erfassen und zu bewahren. Der ursprüngliche Charme und die energetische Signatur des Ortes blieben erhalten. Die Seele des Hauses konnte in den Gemäuern weiterleben – ungestört, integriert und neu belebt. Das Objekt wirkt lebendig und strahlt eine tiefe, greifbare Präsenz aus.